Das Heidengrabenzentrum und seine keltische Ausstellung sind eröffnet!
Am 7. Juni 2024 war es endlich soweit. Nach über zweijähriger Planungs- und Entwicklungsarbeit wurde die in Kooperation zwischen AHA-Systeme in Grabenstetten und 3dmuseum in Schlattstall produzierte Keltenausstellung innerhalb des Heidengrabenzentrums (HGZ) seiner Bestimmung übergeben. Innerhalb des Informationszentrums können sich die Besuchenden nun auf einer Ausstellungsfläche von über 350 Quadratmetern über die mehr als 3000 Jahre alte keltische Geschichte der Heidengrabenhochfläche informieren. Immerhin befand sich hier vor rund 2100 Jahren die größte keltische Siedlung auf dem europäischen Kontinent – das größte „Oppidum“, wie diese befestigten Großsiedlungen bereits von Julius Cäsar genannt wurden.
Die medialen Inhalte der Ausstellung wurden von uns geplant und entwickelt. Hierzu zählen die leinwandgroßen keltischen Rekonstruktionsbilder, die auf LED-Wänden gezeigt werden. Daneben kommen lebensechte 3D-Charaktere in Form von keltischen Avataren zum Einsatz, die den Besuchenden die Lebewelt der Kelten auf dem Heidengraben vermitteln.
Doch am Anfang der Arbeiten standen vor allem die zahlreiche 3D-Rekonstruktionen der keltischen Befestigungsanlagen, der Bauwerke und der angenommenen Siedlungsstruktur des spätkeltischen Oppidums Heidengraben. Nicht zuletzt musste dann alles in Szene gesetzt werden, um den Besuchenden ein Gefühl für die Zeit und ihre Bewohner zu geben. Zur Vermittlung wurden mehrere Medienstationen entwickelt. Doch es sollte kein Museum entstehen, sondern ein keltisches Erlebniszentrum, welches für jede Altersgruppe etwas zu bieten hat. Das Heidengrabenzentrum ist Teil der Keltenkonzeption des Landes Baden-Württemberg und wurde von diesem finanziell gefördert.
Das Heidengrabenzentrum und seine Ausstellung wurde von Ministerpräsident Kretschmann mit den Worten eröffnet „Das neue Heidengrabenzentrum steigert die Aufmerksamkeit für unser keltisches Erbe und macht den
Menschen die Welt der Kelten auch emotional erfahrbar.
In einer der Ausstellungsszenerien wird die Rekonstruktion eines frühkeltischen Wagens gezeigt, der einem etwa 40-jährigen Mann um 600 v. Chr. mit ins Grab gegeben wurde.
Hier sehen wir, was uns über Jahrtausende zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Es ist wichtig zu wissen, was uns über Staatsgrenzen hinweg in Europa verbindet – gerade in diesen Tagen. Mit seiner Keltenkonzeption setzt die Landesregierung echte kulturpolitische Akzente und erreicht sehr positive touristische und wirtschaftliche Effekte für die Keltenorte.“
Die Eröffnung des Heidengrabenzentrums. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (2. v. l.) inmitten der beteiligten Bürgermeister Ganser von Hülben, Bürgermeister Deh von Grabenstetten und Bürgermeister Weiß
von Erkenbrechtsweiler.
Das Heidengrabenzentrum unmittelbar vor der Eröffnung. Das Gebäude fügt sich geradezu perfekt in die umgebende Landschaft mit den frühkeltischen Grabhügeln ein.
Mit einer Gesamtfläche von 17 Quadratkilometern ist der Heidengraben die größte bekannte Keltensiedlung. Auf einer Hochfläche gelegen, war diese
durch natürliche Begrenzungen (blau) und künstliche Befestigungsanlagen (rot) gesichert. Vermutlich lebten bis zu 10.000 Bewohner innerhalb dieser Befestigungsanlagen.
Der Heidengraben - eine fast unentdeckte Keltensiedlung
Der von uns produzierte Dokumentarfilm zum Heidengraben und seiner keltischen Geschichte ist auf DVD erhältlich.
Das Gebiet des so genannten Heidengraben befindet sich nahe Bad Urach auf der Schwäbischen Alb. Hier befand sich zur spätkeltischen Zeit die größte keltische Siedlung Mitteleuropas – und das mitten auf der Schwäbischen Alb. Der Titel lässt es schon erahnen, das Gebiet des Heidengrabens ist bisher noch wenig erforscht und so manche archäologische Überraschung ist hier noch zu erwarten. Doch bereits die Forschungen der letzten Jahrzehnte haben viele Erkenntnisse über die keltische Vergangenheit des Heidengrabens ans Licht gebracht.
Unser Dokumentarfilm handelt von den kleinen und großen Entdeckungen der Archäologen und ehrenamtlichen Mitarbeitern, die seit vielen Jahren damit beschäftigt sind, die Geschichte des Heidengrabens zu rekonstruieren. Jeder archäologische Fund hat dabei seine eigene kleine Geschichte und stellt ein weiteres Mosaiksteinchen dar, das dabei hilft, die Geschichte und die Bedeutung des keltischen Heidengrabens zu vervollständigen.
3dmuseum.eu / Dieter Hagmann GbR / Albstr. 17 / 73252 Lenningen-Schlattstall